Styroporkerne schneiden mit der CNC
Fräse???
Auch das funktioniert, wenn auch nur indirekt. Auf die Idee brachte mich
ein Modellfliegerfreund. Dieser war es leid, sich beim Styroporschneiden
über Schablonen immer über die ungleichmässige Geschwindigkeit
des Schneidedrahtes zu Ärgern. Wer schon mal allein Styroporkerne geschitten
hat, weiß wo von ich rede.
Als erstes werden aber gute Schneideschablonen benötigt. Diese werden
am besten mit der CNC-Fräse aus 1,5 mm starken Aluminium ausgefräst.
Dann kommt eine Schrittmotorelektronik zum Einsatz, die für zwei Motoren
konzipiert ist. Weil es Einfach war, habe ich eine Schrittmotorendstufe mit
der Kombination L297/L298 konstruiert. Diese kostet nicht viel und ist für
diesen Zweck mehr als ausreichend. Angesteuert wird die Endstufe nicht über
einen PC, sondern über einen kleinen Rechteckgenerator. Dieser gibt
die Takte für die Grundgeschwindigkeit des Motors an der kleineren
Schneideschablone vor. Dieser Takt wird dann auch einem einstellbaren Teiler
zugeführt, der seinerseits den Motor an der größeren Schablone
antreibt. Die Schrittmotoren haben die Aufgabe den Schneidebogen
gleichmäßig durch das Styropor zu ziehen. Dieses funktioniert
einfach mittels kleiner Haken, die an einen Faden angebunden sind. Dieser
wird nun gleichmäßig von den Motoren auf eine Spule gewickelt.
Ein Beispiel: Die Wurzeltiefe beträgt 20cm und die Außentiefe
16cm. Ta zu Ti gleich 16cm : 23cm =0.695 ca. 0,70.
Das heist der Motor an der Wurzelrippe muß sich 30% schneller drehen
als an der Außenrippe. Dieses kann durch den Teiler bewerkstelligt
werden. Ich glaube die Fotos der Styroporkerne zeigen eigentlich, das dieses
Verfahren recht gut funktioniert. Wenn auch diese Methode des
Styroprokernschneidens wohl schon ca. 20 Jahre alt ist, so gibt der Erfolg
ihr wohl recht. Da der Schneidedraht sehr langsam durch das Medium gezogen
wird, kann dieser sehr "kalt" eingestellt werden. Versuche mit der richtigen
Schneidetemperatur sind aber unerläßlich. Ein weiterer Vorteil
des Taktgenerators besteht darin, daß man ihn zum Ansteuern von
Motorendstufen benutzen kann ,um schnell die Mechanik mal ohne PC auszuprobieren.
Fotos vom Prototyp der Schrittmotorelektronik. Unten ist der Rechteckgenerator
zu sehen. Oberhalb befindet sich die Schrittmotorendstufe für zwei Motoren.
Fertig geschnittene Styroporkerne mit RG 14 Profil. Wurzeltiefe 165mm,
Außentiefe 115mm